Wie gemalt

Pressebild Chris Schmetz

Eine Reise durch die malerische Welt der Fotografie
Fotoausstellung zum 30-jährigen Jubiläum der Blauen Linse Marburg im Rathaus

Zur Eröffnung der Jubiläumsausstellung der Blauen Linse Marburg, dem Zusammenschluss für gestaltende Fotografie, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die Besucher mit einer kunsthistorischen Erklärung zum Verhältnis von Malerei und Fotografie.
Heike Heuser, Sprecherin der Blauen Linse erläuterte die Intention der Gruppe für die Ausstellung „Wie gemalt“, in der die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei verwischen. Die Fotografien greifen malerische und zeichnerische Elemente auf, sodass die Werke auf den ersten Blick wie Gemälde wirken. Licht, Farbe, Abstraktion und Komposition spielen dabei eine zentrale Rolle, um Bildwelten zu schaffen, die über die reine Abbildung hinausgehen. Die 12 Künstler*innen der Blauen Linse zeigen, dass traditionelle Techniken auch in der modernen Fotografie relevant bleiben und diese durch neue kreative Ansätze bereichern können. Die „gemalte“ Anmutung der Fotografien wird in einigen Fällen durch aufwendige Rahmungen verstärkt, die normalerweise Gemälden vorbehalten sind. Heuser wies auf die kreative Vielfalt, thematische Tiefe und inhaltliche Verbundenheit aus, die die Werke der Gruppe auszeichnen. So wagten sie sich auch auf das neue Experimentierfelde der „Künstlichen Intelligenz“ in der Kunst und Fotografie, wie die vielbeachtete „KIdiversity“ Ausstellung in diesem Jahr gezeigt hat.
Den Blick zurück auf die lange Geschichte der Blauen Linse warf Gründungsmitglied Erhart Dettmering.
Im Juli 1994 trafen sich vier 4 engagierte Foto-Amateure nach einer Jubiläumsausstellung mit Fotos aus den neuen Stadtteilen auf dem Marburger Marktplatz. Sie stellten sich die Frage, warum in einer Stadt wie Marburg Fotografie im Allgemeinen und als Medium für künstlerische Fragestellungen im Besonderen kaum Resonanz fand. Schnell entstand die Idee, sich als Zusammenschluss kreativ und gemeinschaftlich der künstlerischen Fotografie zu widmen und in Marburg zu fördern.1995 fand die erste Ausstellung mit dem Titel „Stadt-Land-Leute“ statt, bei der sieben Fotograf*innen ihre Werke präsentierten. Die damals noch wenig strukturierte Vielfalt erfuhr vereinzelt Kritik – in der Presse wurde die Ausstellung als „Linsen-Salat“ bezeichnet. In den folgenden Jahren gelang der „Blauen Linse – Zusammenschluss für gestaltende Fotografie“ eine künstlerische Ausrichtung zu schärfen: Fortan stand nicht mehr das Einzelfoto im Fokus, sondern die Auseinandersetzung mit einem für alle verbindlichen Thema und dessen Umsetzung in einer konzeptionellen Serie. So kann die Gruppe auf um die 50 Ausstellungen zurückschauen.

9. Oktober bis zum 10. November 2024 im Großen Saal des Marburger Rathauses

Ausstellende Künstler*innen:
Peter Beltz, Armin Bender, Erhart Dettmering, Andrea Freisberg, Heike Heuser, Thomas Kämpchen, Reinhard Keller, Michael Knoll, Gudrun Niessner-Wild, Susanne Saker, Chris Schmetz, Edgar Zieser


„Wie gemalt“
Reflexio In Speculo I – VI Heike Heuser